Лучшие немецкие сказки / Die besten deutsche Märchen

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В книгу вошли известные сказки «Золушка», «Госпожа Метелица», а также менее известные – «Верные друзья» и «Умная Эльза».

Для удобства читателя сказки незначительно сокращены, снабжены комментарием и словарем. В конце каждой сказки даны упражнения для проверки понимания текста и закрепления новой лексики.

Предназначается для начинающих изучать немецкий язык (уровень 1 – Для начинающих).

© Нестерова Е. А., адаптации текста, комментарии, словарь, 2014

© ООО «Издательство АСТ», 2015

Frau Holle

Eine Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und fleißig, die andere hässlich und faul. Sie hatte aber die Hässliche und Faule, weil sie ihre rechte Tochter[1] war, viel lieber[2], und die andere musste alle Arbeit tun und der Aschenputtel im Hause sein. Sie musste sich täglich hinaus auf die große Straße bei einem Brunnen setzen und so viel spinnen, dass ihm das Blut aus den Fingern sprang. Nun trug es sich zu[3], dass die Spule einmal ganz blutig war, da bückte sie sich damit in den Brunnen und wollte die Spule abwaschen, die sprang ihr aber aus der Hand und fiel hinab. Das Mädchen weinte, lief zur Stiefmutter und erzählte ihr das Unglück, sie schalt es aber heftig und war so unbarmherzig, dass sie sprach: „Hast du die Spule hinunterfallen lassen, so hol sie auch wieder herauf!“ Da ging das Mädchen zu dem Brunnen zurück und wusste nicht, was es anfangen sollte und sprang in seiner Angst in den Brunnen hinein. Als es erwachte und wieder zu sich selber kam[4], war es auf einer schönen Wiese, da schien die Sonne und waren viel tausend Blumen. Auf der Wiese ging es fort und kam zu einem Backofen, der war voller Brot; das Brot aber rief: „Ach! Zieh mich ‘raus, zieh mich ‘raus, sonst verbrenne ich, ich bin schon längst[5] ausgebacken!“ Da trat das Mädchen fleißig herzu[6] und holte alles heraus. Danach ging es weiter und kam zu einem Baum, der hing voll Äpfel[7] und rief dem Mädchen zu: „Ach! Schüttel mich! Schüttel mich! Wir Äpfel sind alle schon reif!“ Da schüttelt es den Baum, dass die Äpfel fielen, als regneten sie, so lange, bis keiner mehr oben war, danach ging es wieder fort. Endlich kam es zu einem kleinen Haus, daraus guckte eine alte Frau, weil sie aber so große Zähne hatte, erschrack das Mädchen und wollte fortlaufen. Die alte Frau aber rief ihm nach: „Fürchte dich nicht, liebes Kind, bleib bei mir, wenn du alle Arbeit im Haus ordentlich tun willst, so soll dir es gut gehen[8], nur musst du Acht geben[9], dass du mein Bett gut machst und es fleißig aufschüttelst, dass die Federn fliegen, dann schneit es in der Welt; ich bin die Frau Holle[10].“ Weil die Alte so gut ihm zusprach, willigte das Mädchen ein und begab sich in ihren Dienst. Es besorgte auch alles nach ihrer Zufriedenheit und schüttelte ihr das Bett immer gewaltig auf, dafür hatte es auch ein gut Leben bei ihr, kein böses Wort und alle Tage Gesottenes und Gebratenes. Nun war es eine Zeitlang bei der Frau Holle, da war es traurig in seinem Herzen, und ob es hier gleich viel tausendmal besser war, als zu Haus, so hatte das Mädchen doch ein Verlangen dahin; endlich sagte es zur Frau Holle: „Ich kriegte den Jammer nach Hause und wenn es mir auch noch so gut hier geht, so kann ich doch nicht länger bleiben.“ Die Frau Holle sagte: „Du hast Recht[11] und weil du mir so treu diente, so will ich dich selbst wieder hinaufbringen.“ Sie nahm es darauf bei der Hand und führte es vor ein großes Tor. Das war aufgetan[12] und wie das Mädchen darunter stand, fiel ein gewaltiger Goldregen und alles Gold blieb an ihm hängen, so dass es über und über davon bedeckt war. „Das sollst du haben, weil du so fleißig war“, sprach die Frau Holle und gab ihm auch noch die Spule wieder, die ihm in den Brunnen gefallen war. Darauf war das Tor verschlossen, und das Mädchen befand sich oben auf der Welt, nicht weit von seiner Mutter Haus und als es in den Hof kam, saß der Hahn auf dem Brunnen und rief: „Kikeriki![13] unsere goldene Jungfrau ist wieder hie!“

Da ging es hinein zu seiner Mutter und weil es so mit Gold bedeckt ankam, war es gut aufgenommen. Als die Mutter hörte, wie seine Tochter zu dem Reichtum kam, wollte sie der anderen hässlichen und faulen Tochter gern das selbe Glück verschaffen und sie musste sich auch an den Brunnen setzen und spinnen. Damit ihr die Spule blutig war, stach sie sich in die Finger, und zerstieß sich die Hand an der Dornenhecke. Danach warf sie sich in den Brunnen und sprang selber hinein. Sie kam, wie die andere, auf die schöne Wiese und ging auf demselben Pfad weiter. Als sie zu dem Backofen gelangte, schrie das Brot wieder: „Ach! Zieh mich ‘raus, zieh mich ‘raus, sonst verbrenn’ ich, ich bin schon längst ausgebacken!“ Die Faule aber antwortete: „Da hätt’ ich Lust[14], mich schmutzig zu machen!“ und ging fort. Bald kam sie zu dem Apfelbaum, der rief: „Ach! Schüttel mich! Schüttel mich! Wir Äpfel sind alle mit einander[15] reif.“ Sie antwortete aber: „Du kommst mir recht[16], es könnt’ mir einer auf den Kopf fallen!“ und ging damit weiter. Als sie vor der Frau Holle Haus kam, fürchtete sie sich nicht, weil sie von ihren großen Zähnen schon gehört hatte und verdingte sich ihr gleich. Am ersten Tag tat sie sich Gewalt an und war fleißig und folgte der Frau Holle, wenn sie ihr etwas sagte, denn sie dachte an das viele Gold, das sie ihr schenken wird; am zweiten Tag aber fing sie schon an zu faulenzen, am dritten noch mehr, da wollte sie morgens gar nicht aufstehen, sie machte auch der Frau Holle das Bett schlecht und schüttelte es nicht recht, dass die Federn aufflogen. Das war die Frau Holle bald müde und sagte der Faulen den Dienst auf[17]. Die war es wohl zufrieden und meinte, nun werde der Goldregen kommen, die Frau Holle führte sie auch zu dem Tor, als sie aber darunter stand, war statt des Goldes ein großer Kessel voll Pech ausgeschüttet. „Das ist zur Belohnung deiner Dienste“, sagte die Frau Holle, und schloss das Tor zu. Da kam die Faule heim, ganz mit Pech bedeckt und das hat ihr Lebtag nicht wieder abgehen wollen. Der Hahn aber auf dem Brunnen, als er sie sah, rief: „Kikeriki! unsere schmutzige Jungfrau ist wieder hier!“

Упражнения

I. Ответьте на вопросы:

1. Warum hatte die Frau die hässliche Tochter lieber?

2. Was sollte das Mädchen für Frau Holle tun?

3. Was gab Frau Holle dem fleißigen Mädchen für seinen Dienst?

4. Warum sollte das Mädchen in den Brunnen hineinspringen?

5. Warum schickte die Mutter die zweite Tochter zur Frau Holle?

6. Was gab Frau Holle dem zweiten Mädchen zur Belohnung seiner Dienst?

7. Was machte das fleißige Mädchen im Hause seiner Stiefmutter?

II. Подставьте пропущенное слово:

1. _________ deine Arbeit fleißig!

2. _________ zu mir! Ich will dir was geben.

3. _________ ihr, die Aufgabe zu machen.

4. _________ die Tür, du bleibst allein.

5. _________ mir, bitte, wie heißt du?

6. _________ nicht in die Zeit, wir werden uns verspäten!

7. _________ mir ein Glas Wasser, ich habe Durst.

III. Подставьте пропущенное слово:

1. Die Kinder schlafen. Es ist schon _________ Nacht.

2. Wenn du mit unbekannten Menschen sprichst, gib _________, was du sagst.

3. Dieses mal hast du _________. Ich irrte mich.

4. Er sieht traurig aus. Was ist los? – Ihm _________ den Dienst auf.

5. Man kann nicht immer faulenzen. Sei doch mal _________ !

6. Alle Mütter wollen ihren Kinder _________ verschaffen.

7. Ich will mich ___________ antun und die Aufgabe heute schon vollbringen.

IV. Выберите правильный вариант:

1. Ich sehe dich. Komm schon hinauf – hinein – hinaus.

2. Frau Holle sagte dem Mädchen, heraus – hinein – herauf zu kommen.

3. Die Tochter sollte die Spule hinaus – herauf – hinauf holen.

4. Frau Holle brachte das Mädchen selbs herauf – heraus – hinauf in die Welt.

5. Er packte seinen Koffer und trug ihn heraus – hinein – hinaus.

6. Der Tisch ist schon gedeckt. Komm heraus – hinein – herein.

7. Sein Buch fiel ihm aus der Hand hinein – hinab – herunter.

V. Выберите правильный вариант:

1. Das Mädchen wissen – wusste – weiß nicht, wie die Spule wieder zu schaffen.

2. Das Brot, das die zweite Tochter im Ofen liegen ließ, verbrannte – verbrennen – verbrannt.

3. Die Tochter laufe – gelaufen – lief zur seinen Mutter.

4. Der Lehrer geschalten – schalt – schelte auf faule Kinder.

5. Er befinde – befunden – befand sich auf einer Wiese.

6. Die Frau Holle bring – brachte – gebracht das Mädchen zurück in die Welt.

Ключи к упражнениям:

I.

1. Weil die hässliche ihre rechte Tochter war.

2. Es sollte sein Bett aufschütteln und alle Arbeit im Hause tun.

3. Sie gab ihm Gold.

4. Weil seine Stiefmutter sagte, dass es die Spule aus dem Brunnen wieder heraufholen soll.

5. Die Mutter wünschte, dass die Frau Holle seiner zweiten Tochter auch ein Reichtum geben wird.

6. Dem zweiten Mädchen gab sie ein Kessel Pech, der nie abwaschen werden kann, zur Belohnung.

7. Das Mädchen musste alle Arbeit tun und der Aschenputtel im Hause sein.

II.

1. Tun

2. Komm

3. Hilf

4. Schließ(e)

5. Sag(e)

6. Zieh(e)

7. Hol(e)

III.

1. längst

2. Acht

3. Recht

4. Sagten

5. Fleißig

6. Glück

7. Gewalt

IV.

1. hinaus

2. hinein

3. herauf

4. hinauf

5. heraus

6. herein

7. hinab

V.

1. wusste

2. verbrannte

3. lief

4. schalt

5. befand

6. brachte

Die treuen Tiere

Es war einmal ein Mann, der hatte gar nicht viel Geld, und mit dem wenigen, das ihm übrig blieb[18], zog er in die weite Welt[19]. Da kam er in ein Dorf, wo die Jungen zusammen liefen, schrieen und lärmten. „Was habt ihr vor, ihr Jungen?“, fragte der Mann. „Ei[20]“, antworteten sie, „Da haben wir eine Maus, die muss uns tanzen, seht einmal, was das für ein Spaß ist! wie die herumtrippelt!“ Den Mann aber dauerte das arme Tierchen, und er sprach: „Lasst die Maus laufen, ihr Jungen, ich will euch auch Geld geben.“ Da gab er ihnen Geld, und sie ließen die Maus gehen, die lief, was sie konnte[21], in ein Loch hinein. Der Mann ging fort und kam in ein anderes Dorf, da hatten die Jungen einen Affen, der musste tanzen und Purzelbäume machen, und sie lachten darüber und ließen dem Tier keine Ruh. Da gab ihnen der Mann auch Geld, damit sie den Affen losließen. Danach kam der Mann in ein drittes Dorf, da hatten die Jungen einen Bären, der musste sich aufrecht setzen und tanzen, und wenn er dazu brummte, war’s ihnen eben recht[22]. Da kaufte ihn der Mann auch los, und der Bär war froh, dass er wieder auf seine vier Beine kam, und trabte fort.

Der Mann aber hatte nun sein bisschen übriges Geld ausgegeben, und keinen roten Heller mehr[23] in der Tasche. Da sprach er zu sich selber: „Der König hat so viel in seiner Schatzkammer, was er nicht braucht, Hungers[24] kannst du nicht sterben, du willst da etwas nehmen, und wenn du wieder zu Geld kommst, kannst du’s ja wieder hineinlegen.“ Also machte er sich über[25] die Schatzkammer, und nahm sich ein wenig davon, allein beim Herausschleichen war er von den Leuten des Königs erwischt.

Sie sagten, er wäre ein Dieb, und führten ihn vor Gericht, da war er verurteilt, dass er in einem Kasten sollte aufs Wasser setzen. Der Kastendeckel war voll Löcher, damit Luft hinein konnte, auch war ihm ein Krug Wasser und ein Laib Brot gegeben. Wie er nun auf dem Wasser schwamm und recht in Angst war, hört er was krabbeln am Schloss, nagen und schnauben, das Schloss springt auf, und der Deckel in die Höh’ geht, und stehen da Maus, Affe und Bär, die es getan; weil er ihnen half, wollten sie ihm wieder helfen. Nun wussten sie aber nicht, was sie noch weiter tun sollten, und ratschlagten mit einander, indem schwamm ein weißer Stein auf dem Wasser daher, der sah aus wie ein rundes Ei. Da sagte der Bär: „Der kommt zu rechten Zeit, das ist ein Wunderstein, wem der eigen ist, der kann sich wünschen, wozu er nur Lust hat.“ Da fing der Mann den Stein, und wie er ihn in der Hand hielt, wünschte er sich ein Schloss mit Garten und Marstall, und kaum er den Wunsch sagte, saß er in dem Schloss mit dem Garten und dem Marstall, und war alles so schön und prächtig, dass er sich nicht genug verwundern konnte.

Nach einer Zeit zogen Kaufleute des Wegs vorbei. „Sehen“, riefen sie, „was da für ein herrliches Schloss steht, und das letzte mal, wie wir vorbeikamen, lag da noch schlechter Sand.“ Weil sie nun neugierig waren, gingen sie hinein, und erkundigten sich bei dem Mann, wie er alles so geschwind bauen könnte. Da sprach er: „Das hab’ ich nicht getan, sondern mein Wunderstein.“ – „Was ist das für ein Stein?“, fragten sie. Da ging er hin und holte ihn, und zeigte ihn den Kaufleuten. Die hatten große Lust dazu, und fragten, ob er nicht zu erhandeln wäre, und boten sie ihm alle ihre schonen Waren dafür. Dem Manne stachen die Waren in die Augen[26], und weil das Herz unbeständig ist, ließ er sich verhören, und meinte, die schönen Waren seien mehr wert, als sein Wunderstein, und gab ihn hin. Kaum aber hatte er ihn aus den Händen gegeben, in dem war auch all sein Glück, und er saß auf einmal wieder in dem verschlossenen Kasten auf dem Fluss mit einem Krug Wasser und einem Laib Brot. Die treuen Tiere, Maus, Affe und Bär, wie sie sein Unglück sahen, kamen wieder, und wollten ihm helfen, aber sie konnten nicht einmal[27] das Schloss aufsprengen, weil’s viel fester war, als das erste Mal.

Da sprach der Bär, „Wir müssen den Wunderstein wieder schaffen, oder es ist alles umsonst.“ Weil nun die Kaufleute in dem Schloss noch wohnten, gingen die Tiere mit einander hin, und wie sie nah dabei kamen, sagte der Bär: „Maus, geh hin und guck durchs Schlüsselloch, und sieh, was anzufangen ist[28], du bist klein, dich bemerkt kein Mensch.“ Die Maus war willig, kam aber wieder und sagte: „Es geht nicht, ich hab’ hinein geguckt, der Stein hängt unter dem Spiegel an einem roten Bändchen, und hüben und drüben sitzen ein paar große Katzen mit feurigen Augen, die sollen ihn bewachen.“ Da sagten die andern: „Geh nur wieder hinein, und warte, bis der Herr im Bett liegt und schläft, dann schleich dich durch ein Loch hinein, und kriech aufs Bett, und zwick’ ihn an der Nase und beiß ihm seine Haare ab.“ Die Maus ging wieder hinein, und tat wie die andern gesagt hatten, und der Herr wachte auf, rieb sich die Nase, war ärgerlich und sprach: „Die Katzen taugen nichts, sie lassen mir die Mäuse die Haare vom Kopf abbeißen“ und jagte sie alle beide fort. Da gewann die Maus das Spiel.

Wie nun der Herr die andere Nacht wieder eingeschlafen war, machte sich die Maus hinein, knusperte und nagte an dem roten Band, woran der Stein hing, so lang, bis es entzwei war und herunterfiel, dann schleifte sie es bis zu der Haustür. Das war aber der armen kleinen Maus recht sauer, und sie sprach zum Affen, der schon auf der Lauer stand: „Nimm du nun deine Pfote, und hole es heraus!“ Das war dem Affen ein Leichtes[29], der trug den Stein, und sie gingen so mit einander bis zum Fluss; da sagte der Affe: „Wie sollen wir aber nun zu dem Kasten kommen?“ Der Bär sagte: „Das ist bald geschehen, ich geh’ ins Wasser und schwimme, Affe, setz du dich auf meinen Rücken, halt dich aber mit deinen Händen fest, und nimm den Stein ins Maul; Mauschen, du kannst dich in mein rechtes Ohr setzen.“ Also taten sie und schwammen den Fluss hinab. Nach einer Zeit war es dem Bären so still, fing er an zu schwatzen und sagte: „Hör’ Affe, wir sind doch brave Kameraden, was meinst du?“ – Der Affe aber antwortete nicht und schwieg still. „Ei!“, sagte der Bär, „«Willst du mir keine Antwort geben? Das ist ein schlechter Kerl, der nicht antwortet!“ Wie der Affe das hört, tut er das Maul auf, läßt den Stein ins Wasser fallen und sagt: ich konnte ja nicht antworten, ich hatte den Stein im Mund, jetzt ist er fort[30], daran bist du allein Schuld.“ „Sei nur ruhig“, sagte der Bär, „wir wollen schon etwas erdenken.“ Da beratschlagten sie sich, und riefen die Laubfrösche, Unken und alles Ungeziefer, das im Wasser lebt, zusammen und sagten: „Es kommt ein gewaltiger Feind, macht, dass ihr viele Steine zusammenschafft, so wollen wir euch eine Mauer bauen und euch schützen.“ Da erschraken die Tiere, und brachten Steine von allen Seiten herbeigeschleppt, endlich kam auch ein alter, dicker Quackfrosch recht aus dem Grund, und hatte das rote Band mit dem Wunderstein im Mund. Wie der Bär das sah, war er vergnügt: „Da haben wir, was wir wollen“, nahm dem Frosch seine Last ab, sagte den Tieren, es wäre schon gut, und machte einen kurzen Abschied. Darauf fuhren die drei hinab zu dem Mann im Kasten, sprengten den Deckel mit Hilfe des Steins und kamen noch zu rechter Zeit, denn er hatte das Brot schon aufgezehrt und das Wasser getrunken, und war schon halb verschmachtet. Wie er aber den Stein in die Hände bekam, da wünscht’ er sich wieder frisch und gesund, und in sein schönes Schloss mit dem Garten und Marstall, und lebte vergnügt, und die drei Tiere blieben bei ihm und hatten es gut[31] ihr Leben lang.

Упражнения

I. Ответьте на вопросы:

1. Was kann der Wunderstein tun?

2. Was wünschte sich der Mann?

3. Wozu war der Mann verurteilt?

4. Warum helfen dem Mann die Tiere?

5. Was wollten die Kaufleute?

6. Wer bewachte der Wunderstein in dem Schloss?

7. Wer schuf den Stein zurück und wie?

II. Подставьте пропущенное слово:

1. Der Mann hatte keinen roten ______ mehr.

2. Sie verlassen sein Dorf und gingen in die _________ Welt.

3. Kaufleute hatte große _________, den Wunderstein zu bekommen.

4. Der Affe öffnete das Maul und der Stein war _________.

5. Der Mann schrie, was er nur ___ _____.

6. Sie hatten kein Geld übrig. Sie mussten es wieder _________.

7. Wir sind verloren. Daran bist du allein _________.

III. Выберите правильную форму претерита:

1. Er fangen – fing – fang an zu singen.

2. Das Spiel gewonnen – gewinnen – gewannen die Kaufleute.

3. Das Bild hängte – hing – hängen auf die Wand.

4. Der Mann ließ – lässt – lassen die Tiere gehen.

5. Sie rufen – riefen – gerufen seine Freunden.

6. Es war keine Antwort. Alle schweigen – schwiegen – geschwiegen.

7. Die kaufleute waren vergnügt und nehmen – genommen – nahmen Abschied.

IV. Составьте предложения:

1. Der Mann gab den Kinder Geld, danach – davon – damit sie das Tierchen laufen lassen.

2. Er kommt zu einem Dorf. Dazu – danach – davon helfen ihm die Tiere.

3. Dein Spielzeug ist so nett. Ich habe Lust dazu – dass – davon.

4. Du hast so viel Geld. Gib mihr ein wenig damit – davon – dass.

5. Ich bringe dir mein Buch und du bring mir ein Spiel dafür – damit – danach.

6. Meine Mutter sagt, danach – damit – dass ich ein Faul bin.

V. Подставьте правильную форму артикля:

1. Die Leute _________ Königin waren froh.

2. Sie gaben uns _________ Wunderstein.

3. Der Lärm ließ _________ Säugling keine Ruh.

4. Der Stein war in ________ Schloss.

5. Er ging in _________ Dorf.

6. Die Vögel schwebten in _________ Höhe.

7. Der Dieb schlich sich in _________ Schloss.

Ключи к упражнениям:

I.

1. Der Wunderstein kann alles, was sein Besitzer wünscht, tun.

2. Er wünschte sich ein Schloss mit Garten und Marstall.

3. Der Mann war verurteilt in einem Kasten aufs Wasser zu sitzen.

4. Die Tiere helfen ihm, weil er sie loskaufte.

5. Sie wollten den Wunderstein haben.

6. Ein paar große Katzen mit feurigen Augen bewachten der Stein.

7. Die Maus schlich sich in den Schloss hinein, nagte dem Band und schleifte den Stein zur Haustür.

II.

1. Heller

2. weite

3. Lust

4. fort

5. konnte

6. schaffen

7. Schuld

III.

1. fing

2. gewannen

3. hing

4. ließ

5. riefen

6. schwiegen

7. nahmen

IV.

1. damit

2. danach

3. dazu

4. davon

5. dafür

6. dass

V.

1. der

2. den

3. dem

4. dem

5. das

6. der

7. den

Die kluge Else

Es war ein Mann, der hatte eine Tochter, die hieß die kluge Else. Als sie nun erwachsen war, sprach der Vater: „Wir wollen sie heiraten lassen.“ „Ja“, sagte die Mutter, „wenn nur einer käme[32], der sie haben wollte.“ Endlich kam von weiter[33] einer, der hieß Hans, und hielt um sie an[34], unter der Bedingung, dass die kluge Else auch recht gescheit wäre. „Oh“, „sprach der Vater, „Die hat Zwirn im Kopf“ und die Mutter sagte: „Ach, die sieht den Wind auf der Gasse laufen, und hört die Fliegen husten.“ „Ja“, sprach der Hans, „wenn sie nicht recht gescheit ist, so nehme ich sie nicht.“ Als sie nun zu Tisch saßen und gegessen hatten, sprach die Mutter: „Else geh in den Keller und hol Bier“. Da nahm die Else den Krug von der Wand, ging in den Keller, und klappte unterwegs brav mit dem Deckel, damit ihr die Zeit ja nicht lang würde. Als sie unten war, holte sie ein Stühlchen und stellte es vors Fass, damit sie sich nicht zu bücken brauchte, und ihrem Rücken etwa nicht weh täte und unverhofften Schaden stattfinde. Dann tat sie die Kanne vor sich, und drehte den Hahn auf, und während der Zeit, dass das Bier hinein lief, wollte sie doch ihre Augen nicht müßig lassen, und sah oben an die Wand hinauf, und erblickte nach vielem Hin– und Herschauen[35] eine Kreuzhacke gerade über sich, welche die Maurer da aus Versehen[36] stecken ließen. Da fing die kluge Else an zu weinen, und sprach: „Wenn ich den Hans kriege und wir kriegen ein Kind, und das ist groß, und wir schicken das Kind in den Keller, dass es hier soll Bier zapfen, so fällt ihm die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägt es tot[37]!“

Da blieb sie sitzen, und weinte aus Jammer über das bevorstehende Unglück. Die anderen oben saßen, warteten auf den Trunk, aber die kluge Else kam immer nicht. Da sprach die Frau zur Magd: „Geh doch hinunter in den Keller, und sieh, wo die Else bleibt.“ Die Magd ging und fand sie vor dem Fass sitzend, und laut schreiend. „Else was weinst du?“ fragte die Magd. „Ach“, antwortete sie, „soll ich nicht weinen! wenn ich den Hans kriege und wir kriegen ein Kind, und das ist groß und soll hier Trinken zapfen, so fällt ihm vielleicht die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägt es tot.“ Da sprach die Magd: „Was haben wir für eine kluge Else!“, setzte sich zu ihr und fing auch an, über das Unglück zu weinen.

Über eine Weile, als die Magd nicht wiederkam, und die droben durstig nach dem Trank waren, sprach der Mann zum Knecht: „Geh doch hinunter in den Keller, und sieh, wo die Else und die Magd bleibt.“ Der Knecht ging hinab, da saß die kluge Else und die Magd, und weinten beide zusammen, da fragte er: „Was weint ihr denn?“ „Ach“, sprach die Else: „soll ich nicht weinen! wenn ich den Hans kriege und wir kriegen ein Kind, und das ist groß und soll hier Trinken zapfen, so fällt ihm die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägt es tot.“ Da sprach der Knecht: „Was haben wir für eine kluge Else!“, setzte sich zu ihr und fing auch an, laut zu heulen. Oben warteten sie auf den Knecht, als er aber immer nicht kam, sprach der Mann zur Frau: „Geh doch hinunter in den Keller, und sieh, wo die Else bleibt.“ Die Frau ging hinab, und fand alle drei in Wehklagen, und fragte nach der Ursache, da erzählte ihr die Else auch, dass ihr zukünftiges Kind wohl wird von der Kreuzhacke totgeschlagen werden, wenn es erst groß wäre und Bier zapfen sollte, und die Kreuzhacke fiele herab. Da sprach die Mutter gleichfalls: „Ach, was haben wir für eine kluge Else!“, setzte sich hin, und weinte mit. Der Mann oben wartete auch ein Weilchen, als aber seine Frau nicht wieder kam, und sein Durst immer starker war, sprach er: „Ich muss nur selber in den Keller gehen und sehen, wo die Else bleibt“. Als er aber in den Keller kam, und alle da bei einander[38] saßen und weinten, und er die Ursache hörte, dass das Kind der Else schuld wäre, das sie vielleicht einmal zur Welt brächte[39], und von der Kreuzhacke konnte totgeschlagen werden, wenn es gerade zur Zeit[40], wo sie herab fiele, darunter säße, Bier zu zapfen, da rief er: „Was für eine kluge Else!“, setzte sich, und weinte auch mit. Der Bräutigam blieb lange oben allein, da niemand wiederkommen wollte, dachte er, sie werden unten auf ihn warten, und der muss auch hingehen, und sehen was sie vorhaben. Als er hinab kam, saßen da die Fünfe[41] und schrieen und jammerten ganz erbärmlich, einer immer besser als der andere. „Ei, was für ein Unglück ist denn geschehen?“, fragte er. „Ach, lieber Hans“, sprach die Else, „wann wir einander heiraten, und haben ein Kind, und es ist groß, und wir schicken’s vielleicht hierher Trinken zu zapfen, da kann ihm ja die Kreuzhacke, die da oben ist stecken geblieben, wenn sie herabfallen sollte, den Kopf zerschlagen, dass es liegen bleibt: sollen wir da nicht weinen?“ „Nun“, sprach Hans, „mehr Verstand ist nicht nötig, weil du so eine kluge Else bist, so will ich dich haben“, packte sie bei der Hand, und nahm sie mit hinauf, und hielt Hochzeit[42] mit ihr. Als sie der Hans eine Weile hatte, sprach er: „Frau, ich will ausgehen und arbeiten, und uns Geld verdienen, geh du ins Feld, und schneid das Korn, dass wir Brot haben.“ „Ja, mein lieber Hans, das will ich tun.“ Nachdem der Hans fort war, kochte sie sich einen guten Brei, und nahm ihn mit ins Feld. Als sie vor den Acker kam, sprach sie zu sich selbst: „Was tu ich? Schneid ich eher oder esse ich eher? Hei![43] Ich will erst essen!“ Nun aß sie ihren Topf mit Brei aus, und als sie dick satt war, sprach sie wieder: „Was tu ich? Schneid ich eher, oder schlaf ich eher? Hei! Ich will erst schlafen!“ Da legte sie sich ins Korn und schlief ein. Der Hans war längst zu Haus, aber die Else wollte nicht kommen, da sprach er: „Was für eine kluge Else hab ich, die ist so fleißig, dass sie nicht einmal[44] nach Haus kommt und isst.“ Als sie aber noch immer ausblieb und es Abend war, ging der Hans hinaus und wollte sehen, was sie geschnitten hätte, aber es war nichts geschnitten, sondern sie lag im Korn und schlief. Da eilte Hans geschwind heim, und holte ein Vogelgarn mit kleinen Schellen, und hängte es um sie herum, und sie schlief noch immer fort. Dann lief er heim, setzte sich auf einen Stuhl, und schloss die Haustüre zu. Endlich erwachte die kluge Else, wie es schon ganz dunkel war, und als sie aufstand, rappelte es um sie herum, bei jedem Schritt, den sie tat. Da erschrak sie, und war irre[45], ob sie auch wirklich die kluge Else wäre, und sprach: „Bin ich es, oder bin ich es nicht?“ Sie wusste aber nicht, was sie darauf antworten sollte, und stand eine Zeitlang zweifelhaft; endlich dachte sie: „Ich will nach Haus gehen und fragen, ob ich es bin, oder nicht, die werden es ja wissen.“ Da lief sie vor ihre Haustüre, die war verschlossen, also klopfte sie an das Fenster und rief: „Hans, ist die Else drinnen.“ „Ja“, antwortete der Hans, „sie ist drinnen.“ Da war sie erschrocken und sprach: „Ach Gott! dann bin ich es nicht!“ und ging vor eine andere Tür, als aber die Leute das Klingeln der Schellen horten, wollten sie nicht aufmachen, und so ging es[46] ihr überall; da lief sie fort zum Dorf hinaus.

Упражнения

I. Ответьте на вопросы:

1. Welche Bedingung stellte Hans zur seinen Braut?

2. Was sollte Else im Keller machen?

3. Warum weinte Else, als sie die Kreuzhacke sah?

4. Wen schickte sein Vater in den Keller?

5. Warum wollte Hans aus dem Haus weggehen?

6. Was sollte Else machen, weil Hans fort war?

7. Warum wollte Hans Else nicht mehr haben?

II. Дополните предложения:

1. Ich bin müde, ich komme doch von _________.

2. Entschuldige ihn, er machte es wohl aus _________.

3. Sie sind Freunde, sie wohnen seit Kindheit bei _________.

4. Sie ________ vier Kinder zur Welt.

5. Alles ist schon fertig. Wir können endlich die Hochzeit _________.

6. Else erschrak und war _________, ob sie wirklich klug war.

7. Sie waren schon lang geheiratet und wollten ein Kind _________.

III. Подставьте пропущенное слово:

1. Warten Sie _________ mich, ich komme gleich!

2. Wir hielten _________ Frankreich an. Dort gibt es alles, um sich wohl zu erholen.

3. Ich bin hungrig. Können wir _______ Tisch gehen?

4. Wir fragten _________ dem Weg zum Schloss, niemand wusste aber, wo es zu finden war.

5. Du bist gerade _________ Zeit, der Film beginnt gleich.

6. Nimm das Kleine ________ der Hand, als ihr die Straße überquert.

7. Man soll _________ die Fragen seiner Eltern antworten.

IV. Поставьте правильное слово:

1. Meine Freundin ist so _________, sie ist die beste in unserer Klasse.

2. Ich bin so hungrig, ich kamm den ganzen _________ Brei essen!

3. Es ist nicht _________, zu weinen. Alles ist doch gut!

4. _________, bitte, in fünf Minuten ist die Prüfung zu Ende.

5. Du muss deine Hausaufgabe machen, _________ du zu Besuch gehst.

6. Morgen gehe ich zum Arzt. Der Zahn tut mir _________.

7. Es ist Abend, und ich habe nicht _________ begonnen!

V. Выберите правильную форму:

1. Der hungrigen – hungrige – hungrig Mann ist immer arg.

2. Er wollte nur ein kluge – klug – kluges Mädchen heiraten.

3. Die neue – neuen – neu Bücher sind sehr interessant.

4. Sie sollte einen schöner – schönes – schönen Apfel nach Hause bringen.

5. Das treu – treue – treues Tier ist so gut wie ein Freund.

6. Viele gut – guter – gute Leute waren sehr arm.

7. Mein altes – alte – alter Freund kommst heute!

Ключи к упражнениям

I.

1. Seine Braut soll recht gescheit sein.

2. Sie sollte für alle andere Bier zapfen.

3. Sie glaubte, die wird sein zukünftiges Kind totschlagen.

4. Vater schickte seinen Knecht in den Keller.

5. Hans wollte ausgehen, um zu arbeiten und Geld zu verdienen.

6. Else sollte ins Feld gehen und Korn schneiden.

7. Hans dachte, dass seine Frau nicht so recht gescheit und nicht fleißig war.

II.

1. weiter

2. Versehen

3. einander

4. brachte

5. halten

6. irre

7. kriegen

III.

1. auf

2. um

3. zu

4. nach

5. zur

6. bei

7. auf

IV.

1. klug

2. Topf

3. nötig

4. Eile

5. eher

6. weh

7. einmal

V.

1. hungrige

2. kluges

3. neue

4. schönen

5. treue

6. gute

7. alter

Aschenputtel

Einem reichen Manne, dem wurde seine Frau krank, und als sie fühlte, dass ihr Ende herankam, rief sie ihr einziges Töchterlein zu sich ans Bett und sprach: „Liebes Kind, bleibe fromm und gut, so wird dir der liebe Gott immer beistehen, und ich will vom Himmel auf dich herabblicken, und will um dich sein.“ Darauf tat sie die Augen zu und verschied. Das Mädchen ging jeden Tag hinaus zu dem Grabe der Mutter und weinte, und blieb fromm und gut. Als der Winter kam, deckte der Schnee ein weisses Tüchlein auf das Grab, und als die Sonne im Frühjahr zog es wieder herab, nahm sich der Mann eine andere Frau.

Die Frau hatte zwei Töchter mit ins Haus gebracht, die schön und weiß von Angesicht waren, aber garstig und schwarz von Herzen. Da ging eine schlimme Zeit für das arme Stiefkind an. „Soll die dumme Gans bei uns in der Stube sitzen[47]!“ sprachen sie, „wer Brot essen will, muss verdienen: hinaus mit der Küchenmagd!“ Sie nahmen ihm seine schönen Kleider weg, zogen ihm einen grauen, alten Kittel an und gaben ihm hölzerne Schuhe. „Seht einmal die stolze Prinzessin, wie sie geputzt ist!“ riefen sie, lachten und führten es in die Küche. Da musste es von Morgen bis Abend schwere Arbeit tun, früh vor Tag[48] aufstehen, Wasser tragen, Feuer anmachen[49], kochen und waschen. Obendrein taten ihm die Schwestern alles ersinnliche Herzeleid an, verspotteten es und schütteten ihm die Erbsen und Linsen in die Asche, so dass es sitzen und sie wieder auslesen musste. Abends, wenn es sich müde arbeitete, kam es in kein Bett, sondern musste sich neben den Herd in die Asche legen. Und weil es darum immer staubig und schmutzig aussah, nannten sie es Aschenputtel.

Es trug sich zu, dass der Vater einmal in die Messe ziehen[50] wollte, da fragte er die beiden Stieftöchter, was er ihnen mitbringen sollte. „Schöne Kleider,“ sagte die eine, „Perlen und Edelsteine,“ die zweite. „Aber du, Aschenputtel,“ sprach er, „was willst du haben?“ – „Vater, das erste Reis, das Euch auf Eurem Heimweg an den Hut stösst, das brecht für mich ab!“ Er kaufte nun für die beiden Stiefschwestern schöne Kleider, Perlen und Edelsteine, und auf dem Rückweg, als er durch einen grünen Busch ritt, streifte ihn ein Haselreis und stieß ihm den Hut ab. Da brach er das Reis ab und nahm es mit. Als er nach Haus kam, gab er den Stieftöchtern, was sie sich wünschten, und dem Aschenputtel gab er das Reis von dem Haselbusch. Aschenputtel dankte ihm, ging zu Grab seiner Mutter und pflanzte das Reis darauf, und weinte so sehr, dass die Tränen darauf niederfielen und es begossen. Es wuchs aber und war ein schöner Baum. Aschenputtel ging alle Tage dreimal darunter, weinte und betete, und allemal kam ein weißes Vöglein auf den Baum, und wenn es einen Wunsch aussprach[51], so warf ihm das Vöglein herab, was es sich wünschte.

Es begab sich[52] aber, dass der König ein Fest anstellte[53], das drei Tage dauern sollte, und wozu alle schönen Jungfrauen im Lande eingeladen wurden[54], damit sich sein Sohn eine Braut aussuchen möchte. Die zwei Stiefschwestern, als sie hörten, dass sie auch dabei erscheinen sollten, waren guter Dinge[55], riefen Aschenputtel und sprachen: „Kämm uns die Haare, bürste uns die Schuhe und mache uns die Schnallen fest, wir gehen zur Hochzeit auf des Königs Schloss.“ Aschenputtel gehorchte, weinte aber, weil es auch gern zum Tanz mitgehen würde, und bat die Stiefmutter, um sie es ihm erlauben möchte. „Aschenputtel,“ sprach die Stiefmutter, „bist voll Staub und Schmutz, und willst zur Hochzeit? Du hast keine Kleider und Schuhe, und willst tanzen!“ Als es aber mit Bitten anhielt[56], sprach sie endlich: „Da habe ich dir eine Schüssel Linsen in die Asche geschüttet, wenn du die Linsen in zwei Stunden wieder ausgelesen hast, so sollst du mitgehen.“ Das Mädchen ging durch die Hintertür nach dem Garten und rief: „Ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen,

Die guten ins Töpfchen,Die schlechten ins Kröpfchen.“

Da kamen zum Küchenfenster zwei weisse Täubchen herein, und danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vöglein unter dem Himmel herein und ließen sich um die Asche nieder. Und die Täubchen nickten mit den Köpfchen und fingen an – pick, pick, pick, pick, – und da fingen die übrigen auch an – pick, pick, pick, pick, – und lasen alle guten Körnlein in die Schüssel. Kaum war eine Stunde herum[57], so waren sie schon fertig und flogen alle wieder hinaus. Da brachte das Mädchen die Schüssel der Stiefmutter, freute sich und glaubte, es dürfte nun mit auf die Hochzeit gehen. Aber die Stiefmutter sprach: „Nein, Aschenputtel, du hast keine Kleider, und kannst nicht tanzen: du wirst nur ausgelacht.“ Als es nun weinte, sprach sie: „Wenn du mir zwei Schüsseln voll Linsen in einer Stunde aus der Asche rein lesen kannst, so sollst du mitgehen,“ und dachte: „Das kann es ja nimmermehr.“ Als sie die zwei Schüsseln Linsen in die Asche geschüttet hatte, ging das Mädchen durch die Hintertür nach dem Garten und rief: „Ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen,

Die guten ins Töpfchen,Die schlechten ins Kröpfchen.“

Da kamen zum Küchenfenster zwei weisse Täubchen herein und danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vöglein unter dem Himmel herein und liessen sich um die Asche nieder. Und die Täubchen nickten mit ihren Köpfchen und fingen an – pick, pick, pick, pick, – und da fingen die übrigen auch an – pick, pick, pick, pick, – und lasen alle guten Körner in die Schüsseln. Und ehe eine halbe Stunde herum war, waren sie schon fertig, und flogen alle wieder hinaus. Da trug das Mädchen die Schüsseln zu der Stiefmutter, freute sich und glaubte, nun dürfte es mit auf die Hochzeit gehen. Aber die Mutter sprach: „Es hilft dir alles nichts: du kommst nicht mit, denn du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen; wir müssten uns deiner[58] schämen.“ Darauf kehrte sie ihm den Rücken zu[59] und eilte mit ihren zwei stolzen Töchtern fort.

Als nun niemand mehr daheim war, ging Aschenputtel zu seiner Mutter Grab unter den Haselbaum und rief:

„Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich,Wirf Gold und Silber über mich.“

Da warf ihm der Vogel ein golden und silbern Kleid herunter und mit Seide und Silber ausgestickte Pantoffeln. In aller Eile[60] zog es das Kleid an und ging zur Hochzeit. Seine Schwestern aber und die Stiefmutter kannten es nicht und meinten, es müsse eine fremde Königstochter sein, so schön sah es in dem goldenen Kleide aus. An Aschenputtel dachten sie gar nicht und dachten, es säße daheim im Schmutz und suchte die Linsen aus der Asche. Der Königssohn kam ihm entgegen, nahm es bei der Hand und tanzte mit ihm. Er wollte auch sonst mit niemand tanzen, also dass er ihm die Hand nicht losließ, und wenn ein anderer kam, es aufzufordern, sprach er: „Das ist meine Tänzerin.“

Es tanzte bis es Abend war, da wollte es nach Hause gehen. Der Königs– sohn aber sprach: „Ich gehe mit und begleite dich,“ denn er wollte sehen, wem das schöne Mädchen angehörte. Sie entwischte ihm aber und sprang in das Taubenhaus. Nun wartete der Königssohn, bis der Vater kam, und sagte ihm, das fremde Mädchen wär in das Taubenhaus gesprungen. Der Alte dachte: „Sollte es Aschenputtel sein?“ und sie mussten ihm Axt und Hacken bringen, damit er das Taubenhaus entzweischlagen konnte; aber es war niemand darin. Und als sie ins Haus kamen, lag Aschenputtel in seinen schmutzigen Kleidern in der Asche, und ein trübes Öllämpchen brannte im Schornstein; denn Aschenputtel sprang geschwind aus dem Taubenhaus herab, und war zu dem Haselbäumchen gelaufen: da hatte es die schönen Kleider abgezogen und aufs Grab gelegt, und der Vogel hatte sie wieder weggenommen, und dann hatte es sich in seinem grauen Kittelchen in die Küche zur Asche gesetzt.

Am andern Tag, als das Fest von neuem anhub[61], und die Eltern und Stiefschwestern wieder fort waren, ging Aschenputtel zu dem Haselbaum und sprach:

„Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich,Wirf Gold und Silber über mich!“

Da warf der Vogel ein noch viel stolzeres Kleid herab als am vorigen Tag. Und als es mit diesem Kleide auf der Hochzeit erschien, erstaunte jedermann über seine Schönheit. Der Königssohn aber hatte gewartet, bis es kam, nahm es gleich bei der Hand und tanzte nur allein mit ihm. Wenn die andern kamen und es aufforderten, sprach er: „Das ist meine Tänzerin.“ Als es nun Abend war, wollte es fort, und der Königssohn ging ihm nach und wollte sehen, in welches Haus es ging: aber es sprang ihm fort und in den Garten hinter dem Haus lief. Darin stand ein schöner grosser Baum, an dem die herrlichsten Birnen hingen, es kletterte so behend wie ein Eichhörnchen zwischen die Äste, und der Königssohn wusste nicht, wo es hingekommen war. Er wartete aber, bis der Vater kam, und sprach zu ihm: „Das fremde Mädchen ist mir entwischt, und ich glaube, es ist auf den Birnbaum gesprungen.“ Der Vater dachte: „Sollte es Aschenputtel sein?“ liess sich die Axt holen und hieb den Baum um, aber es war niemand darauf. Und als sie in die Küche kamen, lag Aschenputtel da in der Asche, wie sonst auch[62], denn es war auf der andern Seite vom Baum herabgesprungen, hatte dem Vogel auf dem Haselbäumchen die schönen Kleider wiedergebracht und sein graues Kittelchen angezogen.

Am dritten Tag, als die Eltern und Schwestern fort waren, ging Aschenputtel wieder zu seiner Mutter Grab und sprach zu dem Bäumchen:

„Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich,Wirf Gold und Silber über mich!“

Nun warf ihm der Vogel ein Kleid herab, das war so prächtig und glänzend, wie es noch keins gehabt hatte, und die Pantoffeln waren ganz golden. Als es in dem Kleid zu der Hochzeit kam, wussten sie alle nicht, was sie vor Verwunderung sagen sollten. Der Königssohn tanzte ganz allein mit ihm, und wenn es einer aufforderte, sprach er: „Das ist meine Tänzerin.“

Als es nun Abend war, wollte Aschenputtel fort, und der Königssohn wollte es begleiten, aber es entsprang ihm so geschwind, dass er nicht folgen konnte. Der Königssohn hatte aber eine List gebraucht, und hatte die ganze Treppe mit Pech bestreichen lassen: da blieb, als es hinabsprang, der linke Pantoffel des Mädchens hängen. Der Königssohn hob ihn auf, und er war klein und zierlich und ganz golden. Am nächsten Morgen ging er damit zu dem Mann und sagte zu ihm: „Keine andere soll meine Gemahlin werden als die, an deren[63] Fuss dieser goldene Schuh passt.“ Da freuten sich die beiden Schwestern, denn sie hatten schöne Füsse. Die älteste ging mit dem Schuh in die Kammer und wollte ihn anprobieren, und die Mutter stand dabei. Aber sie konnte mit der grossen Zehe nicht hineinkommen, und der Schuh war ihr zu klein, da reichte ihr die Mutter ein Messer und sprach: „Hau die Zehe ab: wenn du Königin bist, so brauchst du nicht mehr zu Fuss zu gehen.“ Das Mädchen hieb die Zehe ab, zwängte den Fuss in den Schuh, verbiss den Schmerz und ging hinaus zum Königssohn. Da nahm er sie als seine Braut aufs Pferd und ritt mit ihr fort. Sie mussten aber an dem Grabe vorbeireiten, da saßen die zwei Täubchen auf dem Haselbäumchen und riefen:

„Rucke di guck[64], rucke di guck,Blut ist im Schuck[65].Der Schuck ist zu klein,Die rechte Braut sitzt noch daheim.“

Da blickte er auf ihren Fuss und sah, wie das Blut herausquoll. Er wendete sein Pferd um, brachte die falsche Braut wieder nach Hause und sagte, das wäre nicht die rechte, die andere Schwester solle den Schuh anziehen. Da ging diese in die Kammer und kam mit den Zehen glücklich in den Schuh, aber die Ferse war zu gross. Da reichte ihr die Mutter ein Messer und sprach: „Hau ein Stück von der Ferse ab: wann du Königin bist, brauchst du nicht mehr zu Fuss gehen.“ Das Mädchen hieb ein Stück von der Ferse ab, zwängte den Fuss in den Schuh, verbiss den Schmerz und ging heraus zum Königssohn. Da nahm er sie als seine Braut aufs Pferd und ritt mit ihr fort. Als sie an dem Haselbäumchen vorbeikamen, saßen die zwei Täubchen darauf und riefen:

„Rucke di guck, rucke di guck,Blut ist im Schuck.Der Schuck ist zu klein,Die rechte Braut sitzt noch daheim.“

Er blickte nieder auf ihren Fuss und sah, wie das Blut aus dem Schuh quoll und an den weißen Strümpfen ganz rot heraufgestiegen war. Da wendete er sein Pferd und brachte die falsche Braut wieder nach Hause. „Das ist auch nicht die rechte,“ sprach er, „habt ihr keine andere Tochter?“ – „Nein,“ sagte der Mann, „nur von meiner verstorbenen Frau ist noch ein kleines Aschenputtel da: das kann unmöglich die Braut sein.“ Der Königssohn sprach, er sollte es heraufschicken, die Mutter aber antwortete: „Ach nein, das ist viel zu schmutzig, das darf sich nicht sehen lassen.“ Er wollte es aber durchaus haben, und Aschenputtel musste gerufen werden. Da wusch es sich erst Hände und Angesicht rein, ging dann hin und neigte sich vor dem Königssohn, der ihm den goldenen Schuh reichte. Dann setzte es sich auf einen Schemel, zog den Fuss aus dem schweren Holzschuh und steckte ihn in den Pantoffel, der war wie angegossen[66]. Und als es sich in die Höhe richtete und der König ihm ins Gesicht sah, so erkannte er das schöne Mädchen, das mit ihm tanzte, und rief: „Das ist die rechte Braut.“ Die Stiefmutter und die beiden Schwestern erschraken und wurden bleich vor Ärger: er aber nahm Aschenputtel aufs Pferd und ritt mit ihm fort. Als sie an dem Haselbäumchen vorbeikamen, riefen die zwei weissen Täubchen:

„Rucke die guck, rucke di guck,Kein Blut im Schuck.Der Schuck ist nicht zu klein,Die rechte Braut, die führt er heim.“

Und als sie das riefen, flogen sie beide herab und setzten sich dem Aschenputtel auf die Schultern, eine rechts, die andere links, und blieben da sitzen.

Als die Hochzeit mit dem Königssohn sollte gehalten werden, kamen die falschen Schwestern, wollten sich einschmeicheln und teil an seinem Glück nehmen. Als die Brautleute nun zur Kirche gingen, war die älteste zur rechten, die jüngste zur linken Seite: da pickten die Tauben einer jeden das eine Auge aus. Danach, als sie herausgingen, war die älteste zur linken und die jüngste zur rechten: da pickten die Tauben einer jeden das andere Auge aus. Und waren sie also für ihre Bosheit und Falschheit mit Blindheit auf ihr Lebtag bestraft.

Упражнения

I. Ответьте на вопросы:

1. Wofür stellte der König ein Fest an?

2. Warum konnte das Aschenputtel mit seinen Schwestern nicht mitgehen?

3. Wie zwängten die Schwester den Fuss in den Schuh?

4. Was riefen die Tauben, als der Königssohn das Aschenputtel fand?

5. Was für ein Schuh hatte Aschenputtel?

II. Подставьте правильное слово:

1. Aschenputtel stand früh _________ Tag auf.

2. Es ist sehr unhöflich, dem Gesprächs– partner den Rücken zu _________.

3. In aller _________ lief er zu seinem Zug.

4. Deine Arbeit ist wieder schlecht ge– macht, wie _________ auch.

5. Ihr neues Kleid sieht ganz weit aus, an ihr ist es aber wie _________.

III. Bilden Sie die Sätze:

1. Sie lieben einander und _________ die Hochzeit bald.

2. Stolze Menschen sind _________ von Herzen.

3. Er ist sieht jung von _________ aus. Doch er ist schon vierzig.

4. Eine _________ Zeit kann nicht ewig dauern.

5. Er gebrauchte eine _________, um seine Braut zu finden.

IV. Выберите правильную форму:

1. Ich freue mir-mich so sehr, weil ich eine gute Arbeit machte.

2. Beeile dich-dir, es ist halb drei.

3. Reiche mich-mir den Löffel, bitte!

4. Sie gab ihn-ihm sein Ring zurück.

5. Wer-wem gehört dieses Kleid?

V. Дополните предложения:

1. Sie weinte _________, dass sie zum Fest nicht dürfte.

2. Die Schwestern freuten sich sehr _________ die Hochzeit.

3. Bis zum Abend tanzte sie _________ dem Königssohn.

4. Eichhörnchen klettern geschwind _________ den Bäumen.

5. Die Wolke warf _________die Erde einen Schatten.

Ключи к упражнениям:

I.

1. Der Königssohn sollte sich eine Braut aussuchen.

2. Weil es kein schönes Kleid hatte und tanzen nicht konnte.

3. Sie hieben die Zehe und die Ferse ab.

4. Sie riefen, dass es die richtige Braut ist.

5. Es hatte Pantoffeln, die ganz golden waren.

II.

1. vor

2. kehren

3. Eile

4. sonst

5. angegossen

III.

1. feiern

2. schwarz

3. Angesicht

4. schlimme

5. List

IV.

1. mich

2. dich

3. mir

4. ihm

5. wem

V.

1. darüber

2. auf

3. mit

4. zwischen

5. auf

Немецко-русский словарь

A

abbeißen грызть, откусывать

abbrechen отламывать, обламывать, сломаться; прекращать, прерывать

Abend, das вечер

aber а, но

abgehen уходить, сходить

abhauen отделять, срубать

abnehmen принимать, взять

abstoßen сбрасывать, сталкивать

abwaschen отмывать; смывать (грязь и т. п.)

Acker, der пашня

allein но, однако

allemal всегда, каждый раз

als как, будто, словно; чем (при сравнении)

ander другой, остальной

angehen начинаться

angehören принадлежать

Angesicht, das <-(e)s, -er> лицо

Angst, die <-, Ängste> (vor D) страх

anhalten останавливаться, держаться, продолжать

ankommen приходить

anprobieren примерять

antun причинять; доставлять

Antwort, die <-, -en> ответ

anziehen одевать (кого-л); надевать, натягивать

Arbeit, die работа

Ärger, der гнев, злость; раздражение

ärgerlich злой; сердитый; раздраженный

Arzt, der <-es, Ärzte> врач, доктор

Asche, die <-, -n> пепел, зола

Aschenputtel, das <-s, -> золушка (девушка или женщина, выполняющая тяжелую работу)

Ast, der <-es, Äste> ветка, сук

auch тоже, также

auf einmal вдруг

aufdrehen отвертывать, открывать (вращением)

auffliegen взлетать; подниматься

auffordern приглашать на танец

Aufgabe, die задание

aufheben поднимать (с пола)

aufmachen открывать

aufnehmen принимать, встречать

aufrecht прямо (вертикально)

aufschütteln встряхивать; взбивать

aufspringen открываться, распахиваться

aufstehen вставать, подниматься

auftun открывать

aufzehren израсходовать; истратить

Auge, die <-, n > глаз

ausbacken пропечься

ausbleiben не приходить, отсутствовать

ausgeben расходовать; тратить; выходить, отправляться

auslachen высмеивать; смеяться

auslesen отбирать; перебирать; сортировать, выбирать

ausschütten вытряхивать, выливать

aussehen выглядеть, иметь вид

aussticken расшивать, расшить

aussuchen выбирать, найти

Axt, die <-, Äxte> топор

B

Backofen, der хлебопекарная печь

bald чуть (не), почти; скоро

Bändchen, das ленточка; тесьма

bedecken покрывать

Bedingung, die условие (требование)

befinden sich находиться (где-л); оказаться; очутиться

begeben sich начинать (что-л), приступать (к чему-л)

begießenпрош. время begoß поливать; сбрызгивать

begleiten провожать; сопровождать

behind проворный, шустрый

beistehen j-m помогать

Belohnung, die <-, -en> вознаграждение, награда, оплата

bemerken замечать

beratschlagen (über A) советоваться, совещаться

besorgen ухаживать, заботиться; устраивать

bestrafen наказывать; карать

bestreichen намазывать; смазывать

beten молиться

Bett, das постель; кровать

bevorstehend предстоящий

bewachen охранять, стеречь

Bier, das <-(e)s, -e> пиво

bietenпрош. время bot предлагать

Birne, die <-, -n> груша (плод)

bittenпрош. время bat просить

bleiben оставаться

Blindheit, die слепота

Bosheit, die злоба, злость

böså плохой, дурной, злой, сердитый

brauchen нуждаться; быть нужным

Braut, die невеста

Bräutigam, der <-s, -e> жених, новобрачный

Brautleute pl новобрачные; жених и невеста

brav браво, лихо

Brei, der <-(e)s, -e> каша

Brot, das хлеб

brummen ворчать

Brunnen, der колодец, источник

bücken нагибаться, сгибаться

bürsten (Schuhe bürsten) чистить обувь щеткой

Busch, der куст, кустарник (заросли)

D

dahin туда; до (того) места

damit для того, чтобы; с этим, тем, (н)им, (н)ею

darauf после того, затем, потом

dass что (so – dass так, что); чтобы

dauern vt вызывать жалость; пожалеть

davon из того, оттуда

dazu на это

Deckel, der <-s, -> крышка, дверца

denkenпрош. время dachte (an A) думать, помнить

dick крепкий, насыщенный, густой, плотный

Dieb, der <-(e)s, -e> вор

Dienst, der обязанности, служба

doch все-таки, все же

Dorf , das <-(e)s, Dörfer> деревня, село

Dornenhecke, die <-, -n> колючая изгородь

drehen поворачивать; крутить; вращать

dreimal три раза, трижды

droben (там) наверху

dunkel темный

durchaus во что бы то ни стало, непременно

Durst, der жажда

durstig жаждущий, испытывающий жажду

E

Edelstein, der <-(e)s, -e> драгоценный камень

ehe прежде чем, раньше чем, сперва

Eichhörnchen, das <-s, -> белка

eigen sein принадлежать

eilen спешить, торопиться

einladen приглашать

einmal однажды

einschlafen засыпать; высок. умереть

einschmeicheln sich (bei D) лестью добиться расположения, подольститься

einzig единственный

endlich наконец, в конце концов

entgegenkommen идти навстречу

entwischen ускользнуть, улизнуть

entzwei надвое, пополам

entzweischlagen разбивать, раскалывать

erbärmlich жалко, плачевно; очень, сильно

erblicken увидеть, распознавать, узнать

Erbse, die <-, -n> горох, горошина

erdenken выдумывать, придумывать

ergänzen дополнить, заполнить, вставить (недостающее)

erhandeln выторговывать, выкупить

erholen sich отдохнуть

erkundigen sich осведомляться, разузнавать

erlauben разрешать, позволять

erscheinenпрош. время erschien являться (куда-л)

erschrecken прош. время erschrak (vor D, über A) пугаться, испугаться

ersinnlich – мыслимый (возможный)

erstaunen (über A) удивляться

erwachen просыпаться, пробуждаться, очнуться, придти в себя

erwachsen взрослый

erwischen поймать, схватить, застигнуть

erzählen рассказывать

etwa например

F

Falschheit, die лицемерие, двуличие, лживость, неискренность

fangenпрош. время fing ловить, схватить

Fass , das <-es, Fässer и как мера -> бочка, бочонок; Bier vom Fass бочковое/разливное пиво

faul ленивый, нерадивый

faulenzen бездельничать

Feder, die <-n > перо (птицы)

fehlen недоставать, не хватать; отсутствовать

Feld, das <-(e)s, -er> поле, пашня

Fenster, das <-er> окно

Ferse, die пятка

fertig готовый, законченный

fest крепкий, прочный

feurig пылающий, горящий

fleißig прилежный, добросовестный

Fliege, die <-, n > муха

folgen следовать, идти, прислушиваться (к кому-л, к чему-л)

fort дальше, прочь

fortjagen прогонять, выгонять

fortspringen вырваться вон, сбежать

freuen sich радоваться

fromm порядочный, кроткий

Frühjahr, <-(e)s, -e> весна

fühlen чувствовать, ощущать, понимать

fürchten бояться, опасаться

G

ganz довольный, достаточный, совершенно, совсем

garstig дерзкий, невоспитанный; уродливый, безобразный; мерзкий

Gasse, die улочка, переулок

gehorchen повиноваться, слушаться

gelangen дойти, добраться достигать (чего-л); прибывать (куда-л)

Gemahlin, die <-, -nen> супруга

genug достаточно, довольно

gerade как раз, прямо, непосредственно

Gericht, das <-(e)s, -e> суд

gern с удовольствием, охотно

geschehen быть выполненным; случаться, происходить

gescheit толковый, смышленый

Geschichte, die <-, -en> история, рассказ

geschwind быстро, скоро; быстрый, шустрый

Gesottenes und Gebratenes жареное и пареное

Gewalt sich antun делать над собой усилие

gewaltig могущественный, сильный

gewinnenпрош. время gewann выигрывать

glauben думать, полагать, верить

gleich сейчас, сразу; такой же

gleichfalls (точно) тоже, также

Grabe , das <-(e)s, Gräber> могила

H

Hacke, die <-, -n> кирка, мотыга

Hahn, der кран; петух

hängenпрош. время hing висеть

Hasel, die <-, -n> лещина, лесной орешник

hässlich безобразный, уродливый

heftig сильно, резко, грубо

heim домой

heiraten жениться; выходить замуж

helfenпрош. время half помочь

herabblicken смотреть (сверху) вниз

herankommen подходить, приближаться, наступать

heraufholen поднимать, доставать наверх

heraufschicken прислать наверх

heraufsteigen выступать

herausholen вынуть, извлекать

herausschleichen вылезать наружу

herbeischleppen притаскивать, приволакивать

Herd, der очаг, плита

herrlich великолепный, прекрасный

herumtrippeln семенить (вокруг себя)

herunterfallenпрош. время fiel herunter (von D) падать (с чего-л)

Herz, das <-ens, -en> сердце

Herzeleid, das -(e)s> высок скорбь, горе

heulen реветь, рыдать (о человеке)

hie(r) тут, здесь

Himmel, der небо; небосвод; небеса

hin туда

hinab вниз

hinaufbringen относить наверх, отводить [провожать] наверх

hinein внутрь

hineinlegen положить (обратно)

hingeben отдавать, передавать

Hintertür, die черный ход, задняя дверь, лазейка

Hochzeit, die свадьба

Hof, der двор

hölzern деревянный

hören слышать, услышать, узнать

hüben und drüben то тут, то там

husten кашлять

I

immer всегда, постоянно

indem устарев. тем временем, в это время

irren sich ошибаться, заблуждаться, спутать, перепутать

J

Jammer, der горе, беда, несчастье

jammern громко плакать, горевать, сетовать, жаловаться

Jungfrau, die незамужняя молодая женщина

K

kämmen расчесывать, расчесать

Kanne, die кувшин; бидон

Kasten , der <-s, Kästen> ящик, сундук

kaum едва лишь, (как) только

kehren поворачивать(ся), разворачиваться

Keller, der погреб, подвал

Kerl, der разг. парень; мужик

Kessel, der <-s, -> котел

Kittel, der <-s, -> (рабочий) халат

klappen хлопать, стучать

klettern лезть, карабкаться

klingeln звонить

klopfen хлопать, стучать

klug умный; толковый, разумный

Knecht, der <-(e)s, -e> слуга, прислуга, работник

knuspern грызть

kochen варить, готовить; кипятить

kommen (zu D) достигать (чего-л)

Kopf, der голова

Korn , das <Körner> зерно

krabbeln царапаться, копошиться

krank больной

Kreuzhacke, die лампа

kriechen заползать, забираться

kriegen получить, испытать

Kropf , der <-(e)s, Kröpfe> зоб (у птиц)

Krug , der <-(e)s, Krüge> кружка; кувшин

Küchenmagd, die кухарка

L

Laib, der <-(e)s, -e> буханка

lärmen шуметь, поднимать шум, галдеть

lassenпрош. время ließ зд. отпускать; позволять; велеть, заставлять

Last, die груз, ноша

Laubfrosch , Quackfrosch der <-(e)s, ..frösche> лягушка

Lauer, die засада

laufenпрош. время lief бежать, побежать

laut громкий, звонкий, звучный; шумный; adv громко, шумно

Lebtag, der – (вся) жизнь

link левый

Linse, die <-, -n> чечевица

List, die <-, -e> хитрость, ухищрение, уловка

Loch , das <-(e)s, Löcher> дыра, отверстие

loskaufen vt выкупать

loslassen выпускать, освобождать, отпустить, выпускать

M

Mädchen, das девушка, девица

Magd, die служанка

Marstall , der <-(e)s,..ställe> конюшня

Maul, das пасть

Maurer, der <-s, -> каменщик

meinen воображать, (пред)полагать

Messe, die <-, -n> ярмарка

mit einander друг с другом, вместе

mitnehmen брать [уносить, захватывать] с собой

mögenпрош. время mochte мочь; хотеть

Morgen, der утро; завтра

müde усталый (от чего-л), утомленный

müßig праздный, бездеятельный, бесцельный; бесполезный

N

nagen грызть, подтачивать

neigen склоняться, поклониться

nennenпрош. время nannte называть, давать имя

neugierig любопытный

nicken кивать, наклонять голову

niederlassen sich опускаться, садиться, спуститься

nimmermehr никогда

nötig нужный, необходимый

O

ob хотя, хоть; пусть

oben наверху, вверху, сверху

obendrein кроме того, вдобавок

Öllampe, die масляная лампа

ordentlich аккуратный, честный; приличный

P

packen хватать, схватывать

Pantoffel, der <-s, -n> туфля

Pech, das <-s и реже -es, -e> смола; вар; деготь

Pfad, der тропа, тропинка, узкая дорожка, путь

pflanzen сажать (растения), посадить

Pfote, die <-, -n> лапа

picken клевать (о птице), стучать (клювом)

prächtig великолепный, роскошный

Purzelbaum , der <-(e)s, Bäume> сальто

putzen устарев. наряжать, украшать, разодеться, (раз)рядиться

Q

quellenпрош. время quoll просачиваться; течь

R

rappeln греметь, стучать, грохотать, звенеть

ratschlagen совещаться, советоваться

regnen лить (о дожде)

reiben sich тереть, потирать

reich богатый

reichen подавать, протягивать

Reichtum, der богатство

reif зрелый, созревший

rein чисто

Reis, das <-es, -er> росток, побег

reitenпрош. время ritt ездить верхом, ехать верхом; кататься

Rücken, der спина

Rückweg, der <-(e)s, -e> обратный путь; дорога назад

rufenпрош. время rief звать, позвать

Ruh(e), die покой

rütteln трясти; встряхивать

S

Sand , der <-(e)s, Sände> песок

satt сытый

sauer трудный, нелегкий

Schaden nehmen повредить, нанести ущерб

schaffen доставать, добывать

Schatzkammer, die сокровищница

scheinenпрош. время schien светить, сиять

Schelle, die <-n> бубенец

scheltenпрош. время schalt ругать, бранить

Schemel, der табуретка, скамеечка для ног

schenken (по)дарить

schlafen спать

schlagen бить, ударять

schlecht плохой, скверный, недоброкачественный

schleichenпрош. время schlich красться; подкрадываться

schleifen волочить, тащить

schlimm плохой, скверный; дурной, злой

Schloss , das <-es, Schlösser> замок; замок, дворец

Schlüsselloch , das <-(e)s, ..löcher> замочная скважина

schmutzig грязный; нечистый

Schnalle, <-, -n> пряжка, застежка

schnauben сопеть, фыркать

Schnee, der снег

schneiden резать; стричь, косить (траву)

schneien идти (о снеге)

Schornstein, der <-(e)s, -e> дымовая труба

schreienпрош. время schrie кричать, орать, вопить

Schritt, der шаг

Schuld, die вина

Schüssel, die миска, блюдо

schütteln трясти, встряхивать

schütten сыпать; насыпать

schützen защищать, оборонять, охранять

schwärmen роиться, летать роем

schwatzen болтать; трепаться

schweigenпрош. время schwieg молчать

schwer тяжелый, трудный

schwimmenпрош. время schwamm плавать; быть залитым

schwirren пролететь с жужжанием

sonst иначе, а то; кроме (того), еще

spinnen прясть

springenпрош. время sprang прыгать

Spule, die <-, -n> катушка; бобина

statt вместо

staubig пыльный, покрытый пылью

stechenпрош. время stach колоть, резать, жалить

stecken втыкать; всовывать, засовывать, вставлять

Stiefkind, das <-(e)s, -er> пасынок; падчерица

Stiefmutter , die <-,..mütter> мачеха

stolz гордый, высокомерный, надменный, спесивый; великолепный, величественный

stoßen ударять, наталкиваться, наскакивать

streifen касаться, дотрагиваться, снимать, стягивать

T

Tag, der день

täglich ежедневно

Taube, die <-, -n> голубь

Taubenhaus, das голубятня

taugen (zu D) годиться, быть (при)годным

Tausend, die тысяча

tausendmal в тысячу раз

Tierchen, das <-s, -> зверёк

Topf, der горшок; кастрюля

traben бежать рысью

Träne, die <-, -n> слеза, слезинка

Trank, der напиток, питье

traurig печальный, грустный

treu верный; надежный

trübe тусклый; мутный

Trunk, der напиток, питье

Tüchlein, das платок, скатерть; покров, покрывало

tun делать; сделать

Turteltaube, die <-, -n> горлица

U

über und über полностью, совершенно, сверху донизу, целиком

überall (по)всюду, везде

überqueren пересекать, переходить, перейти

übrig остальной, оставшийся

Übung, die упражнение, задание

umhauenпрош. время hieb um срубить, повалить

umsonst напрасно, тщетно, зря

umwenden повернуть, развернуть назад

unbarmherzig немилосердный, безжалостный, неумолимый

unbeständig непостоянный, изменчивый, переменчивый

Ungeziefer, das <-s> собир. вредители, паразиты

Unglück, das несчастье, неудача, невезение

Unke, die тритон, саламандра (земноводное)

unterwegs в пути, по пути, в дороге, по дороге

unverhofft непредвиденный, неожиданный, нежданный

Ursache, die <-, -n> причина; повод, основание

V

verbeißenпрош. время verbiss сдерживать, подавлять, терпеть

verbrennenпрош. время verbrannte сгореть, обгореть

verdienen зарабатывать (деньги)

verdingen sich наниматься, поступить в услужение

vergnügt удовлетворенный, довольный

verhören sich ослышаться, неправильно понять (на слух)

Verlangen, das жажда [желание], тяга

verscheidenпрош. время verschied умереть, скончаться

verschlossen закрытый, запертый

verschmachten изнемогать, умирать, томиться (от лишений)

verspäten sich опаздывать, запаздывать, задерживаться

verspotten насмехаться, издеваться; высмеивать, осмеивать

Verstand, der ум, разум; рассудок, сознание

verurteilen осуждать; приговаривать

verwundern sich (über A) удивляться (чему-л)

Verwunderung, die удивление; изумление

vielleicht может быть, возможно; пожалуй

Vogelgarn сеть, силок для птиц

voll полный; наполненный

vorbeiziehenпрош. время zog vorbei проходить мимо

vorführen приводить

vorhaben намереваться (делать), замышлять

W

wachsenпрош. время wuchs расти, вырастать

wählen выбирать

während в то время, как…; пока

Wand, die стена

warten (auf A) ждать, ожидать, дожидаться

waschen стирать (белье)

wegnehmen забирать, отбирать, отнимать

weh tun болеть, причинять боль

wehklagen сетовать, жаловаться; стонать, причитать, оплакивать

weil поскольку

Weile, die <-> (небольшой) промежуток [период] времени; некоторое время; немного

weinen плакать

weiß белый, белоснежный; чистый

weiter дальше, позже, затем; ещё

wenn хоть (бы), если (бы)

werfenпрош. время warf бросать, кидать,

werfen sich прош. время warf sich бросаться, кидаться (куда-л)

wert ценный

wie когда; [лишь] только, едва; как

wieder опять, снова, вновь

wiederkommen – возвращаться, вернуться; повторяться

Wiese, die <-, -n> луг; поляна

willig (zu D) согласный (на что-л), готовый

willigen соглашаться

wirklich действительный, настоящий; истинный; в самом деле

wissenпрош. время wusste знать

Witwe, die <-, -n> вдова

wohl весьма; же; пожалуй, вероятно; возможно, видимо, наверное

Wunderstein, der <-(e)s, -e> волшебный камень

wünschen желать, пожелать; хотеть

Z

zahm ручной; домашний; смирный, кроткий, покорный

Zahn , der <Zähne> зуб

zapfen цедить, наливать (пиво из бочки и т. п.)

Zehe, die палец (стопы)

Zeitlang, die <-> срок; период; некоторое время

zerschlagen разбивать, разбить

zerstoßen растолочь, раздробить

ziehenпрош. время zog тянуть, тащить; вынимать, вытаскивать

zierlich изящный; изысканный

Zufriedenheit, die удовлетворение, удовольствие

zukünftig будущий

zusammenschaffen складывать, приносить в одно место

zuschließen запирать, закрывать

zusprechen заговорить, говорить, обратиться

zutragen sich случаться, происходить

zutun закрывать

zwängen протискивать; втискивать

zweifelhaft сомнительный; вызывающий сомнения; в сомнении

zwicken щипать, причинять боль

Zwirn крученая нить, крученая пряжа